Architektur ist nach unserem Verständnis der Anspruch, verschiedenste Disziplinen zu einem harmonischen Ganzen zusammenzufügen. Proportion, Ästhetik, Emotion, Raumwirkung, Materialität, Tragwerk, technische Struktur, Funktion, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit sind die Komponenten, die in einer zeitlosen und unbeliebigen Formensprache eine Symbiose eingehen und werthaltige Architektur als Ergebnis liefern sollten.
Maßgeblich nimmt der jeweilige Ort auf Gestalt, Maßstäblichkeit und Ausrichtung eines Bauwerkes Einfluss. Er ist die unveränderlichste aller Komponenten, da Nutzung, Nutzer, Funktion und Zeitgeist - und damit auch Anspruch und Selbstverständnis der unterschiedlichen Anforderungen an Wohnen, Arbeiten, Herstellen, Präsentieren, Verweilen und Erholen - sich im Laufe der Zeit verändern können.
Die Einbindung und Platzierung eines Gebäudes im Stadt- und Landschaftsraum - im stadträumlichen Kontext genauso wie auf dem jeweiligen Grundstück - bildet daher das dominanteste aller Kriterien beim Entwurf neuer oder ergänzender Strukturen.
Wichtig für die Entwurfsgestaltung ist zudem das grundstückbezogene Baurecht in Form der Vorgaben wie erlaubte Bauhöhe, Geschossigkeit, bebaubare Grundstücksfläche, Dachform und Dachneigung, Fassaden- und Dachmaterialität, Baulinien, Baugrenzen oder auch die Anpassung an die vorhandene Bebauung.
Wir verstehen den Entwurf als Prozess der Findung einer optimierten Lösung zur gestellten Aufgabe. Dabei ist die Wichtung der einzelnen Anforderungen Bauherren-individuell unterschiedlich. Der Dialog mit den Bewohnern oder Nutzern nimmt bei der Erarbeitung daher einen hohen Stellenwert ein.
Durch die Diskussion mit den Bauherren ergibt sich oftmals auch für sie die Hinterfragung und Überprüfung der erstgeäußerten Ansätze und eine intensive Auseinandersetzung mit ihrer Lebensweise und ihren Raumbedürfnissen.
Aus den erarbeiteten Vorgaben hinsichtlich Nutzung, Raumprogramm, Anspruch, Budget, Vorlieben und Wertigkeiten ergibt sich das Gedankengerüst, aus dem das individuelle bauliche Konzept schließlich erwächst. Die Integration technologischer Entwicklungen - insbesondere im Hinblick auf energieoptimierte Bauweisen - ist dabei wichtiger Bestandteil unserer Arbeit.
Die Reduzierung eines Konzeptes auf seine wesentliche Struktur zeichnet unserer Ansicht nach gute Architektur aus. Jede Aufgabe findet ihre auf Ort und Funktion abgestimmte Form. Dabei kommt den Materialien eine hohe Bedeutung zu, da sich Ausdruck und Interpretation eines Bauwerkes über seine Massivität bzw. Filigranität und über seine Oberflächen charakterisiert.
Architektur kann und darf niemals beliebig sein!