Mehrfamilienhaus
Kampsheide

Angefügt an das eigene Wohnhaus beabsichtigte der Bauherr die Errichtung eines Mehrfamilienhauses mit drei Wohneinheiten auf der Nachbarparzelle.

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Im Zuge der Freimachung des Baufeldes war das auf der Bauparzelle stehende, nicht unterkellerte und abbruchreife Altgebäude nebst Anbauten und Schuppen - in der Grundsubstanz rund 250 Jahre alt - abzutragen. Dabei war der nur teilunterkellerte Anschlussgiebel des ursprünglich im Jahr 1894 errichteten Wohnhauses des Bauherrn auf der dem Baufeld benachbarten Parzelle in allen Baufortschrittstadien statisch zu sichern. Der gegebenen Teilunterkellerung des nachbarlichen Bestandsgebäudes folgend, wurde der neue Baukörper dann ebenfalls nur teilunterkellert ausgeführt.

Der Entwurf des Neubaues leitet sich aus dem Bestandsgebäude des Bauherrn ab, in dem es dessen Giebelprofil sowie dessen Struktur und Materialität im Giebelanschluss des Wohnhauses in Form eines traditionellen Gebäudekörpers aufnimmt und in der Baumasse des Miethauses dann in einen Baukörper moderner Gestaltung überführt.

Dem Satteldachbaukörper wurde als zeitgemäße Entsprechung ein Flachdachbaukörper angefügt, der dem Steildachbaukörper vorgelagert ist und sich mit diesem verklammert. Die zurückliegende Front des nachbarlichen Bauherrn-Wohnhauses mit dem vorgelagerten Privatgarten des Bauherrn wird insofern zunächst ein Stück weit fortgeführt um dann dem verstaffelten, rückwärtigen Grundstückszuschnitt folgend zum Straßenraum vorzurücken.

Die beiden konträren Baukörper nehmen aufeinander Bezug, indem sie mit Mauerziegeln eines Herstellers in gleichem Format und Struktur verblendet wurden - der Satteldachbaukörper in Anlehnung an das Bauherrn-Wohnhaus mit einem ziegelroten Tonbrand, der Flachdachbaukörper mit dem gleichen Ziegelstein - jedoch in einer mittels hell-geschlämmter Oberfläche variierten Optik. So harmonieren die unterschiedlichen Baustrukturen und Fassaden miteinander und lassen in Schichtmaß, Dimensionierung und Materialität die gleiche Herkunft sowie die innere Verbundenheit der beiden Baukörper erkennen.

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