Aufgrund der beengten Platzverhältnisse im Dachgeschoss des Bestandsgebäudes war die vorhandene Raumaufteilung für zwei Kinderzimmer und ein Elternschlafzimmer nicht optimal. So sollte das Elternschlafzimmer in das Kellergeschoss verlegt werden, wo sich ein mittels Abböschung mit Tageslicht versorgtes Zimmer anbot. Ein weiteres Badezimmer im Kellergeschoss sollte als modernes Elternbad in der Unterkellerung des Anbaus Platz finden, um eine benachbarte Verbindung von Elternschlafzimmer und Elternbadezimmer in einer Geschossebene herzustellen.
Der in konventioneller, massiver Bauweise erstellte Anbau wurde mit einer Lärchenholzfassade auch in seiner Fassadengestaltung als additive, moderne Erweiterung gegenüber dem Altbestand kenntlich gemacht. Dabei wurde die Fassade des Anbaues zum großen Teil als geschlossene Brüstungswand der Balkonflächenerweiterung des Obergeschosses ausgeführt.
Die zu dem neu angelegten Garten weisende Fassadenseite ist mit einer breiten Schiebetüranlage ausgestattet. Die wahrnehmbare Höhe dieser brüstungshohen "Wandscheibe" bildet durch die große Öffnung der Schiebetüre eine prägnante "Torsituation" des Gebäudes in Richtung Garten. Diese Wandöffnung bewirkt im Gegensatz zu dem vormals nur durch ein Fenster erreichten Bezug nun eine Verzahnung von Innen- und Außenraum. Bezeichnend wurde als Abschluss der "Toröffnung" eine Raffstoreanlage statt einer Rolladenanlage gewählt, die eine semi-transparente Durchlässigkeit bewirkt und den Außenbezug unterstreicht.
Das aus der ehemaligen Balkonsituation vor dem Anbau entstammende Stahlgeländer wurde als Übergang zwischen Alt- und Neusubstanz fortgeführt und endet vor der als Wandscheibe ausgebildeten "Torfassade". Eine seitliche Drehtüre, ebenfalls mit einer integrierten Raffstoranlage ausgerüstet, gewährt einen Außenzugang vom Essplatz auf die südwestliche Terrassenfläche vor dem Wohnraum.
Das Badezimmer im Untergeschoss wird über ein zweiflügeliges Fenster zu der mit Stahlbetonwinkelelementen eingefassten Abböschung mit Tageslicht versorgt. Die Innenwandflächen des Badezimmers, die dreiseitig aus erdberührten Kelleraußenwandflächen bestehen, wurden mit einer innenseitigen Schaumglasdämmung belegt und verputzt. So verfügen die Hüllflächen des Badezimmers über eine warme Oberflächentemperatur und sorgen hierdurch für ein angenehmes Temperaturempfinden der Nutzer des Badezimmers.