Ein Rücksprung des Erdgeschosses bildet im Zusammenhang mit diesem Kragdach zum Gartenbereich einen großzügigen, überdachten Freisitz aus. Somit verzahnen sich Außen- und Innenraum ineinander und die Gartenfläche wird nicht durch eine zusätzliche Terrassengestaltung optisch verringert, sondern erweitert sich gewissermaßen in den Baukörper hinein.
Um die Tageslicht-Ausleuchtung des Hausinneren im Erdgeschoss durch das nach Süden orientierte Kragdach nicht allzu sehr einzuschränken, wird das Gebäude durch einen bis zum Dachfirst offenen und über drei Geschosse reichenden, mittigen „Lichtspalt" mit dem Zenitlicht des Himmelsgewölbes, sowie durch den Einfall direkten Sonnenlichtes mit seinen über den Tagesverlauf hinweg wechselnden Lichtstimmungen versorgt. Dieser Lichtspalt als ein 1-Meter breiter Schlitz durch die Geschossdecke über EG wird durch eine mit einer begehbaren Glasscheibe belegten Stahlbrücke überspannt, die den vorderen (Elternschlafzimmer und Badezimmer) mit dem hinteren (zwei Kinderzimmer) Hausteil des Obergeschosses verknüpft.
Im Eckpunkt der Stahlbrücke ist eine vom Erdgeschoss aufragende Stahlrundstütze angeordnet, die einerseits die "halbierte" Stahlbetondecke trägt und andererseits bis unter den Firstbalken reicht und diesen auf halber Balkenlänge in Hausmitte unterstützt.
Um vom Essbereich - dem mittigen Hausflur - nicht den Treppenlauf hinab in das Kellergeschoss Einblick nehmen zu können, ist der Treppenlauf in das Obergeschoss nicht komplett deckungsgleich über dem Kellertreppenlauf angeordnet. So endet der Treppenlauf zum Keller im Windfang/Diele. Vom Essplatz aus ist lediglich der Treppenaufgang in das Obergeschoss erlebbar.
Das von der Diele aus zugängige Gäste-WC verfügt über eine mittels Schiebetüre separierte, zusätzliche Waschgelegenheit (Waschtisch und Dusche) als Gäste- oder Kinderbadezimmer.
Der aus dem im seitlichen Bauwich angeordneten Garagenflachdachkörper ausgebildete, überdachte Entréebereich bietet einen witterungsgeschützen Zugang zur Haustüre und zur Garage, sowie einen Be- und Entladebereich für einen PKW an. Der Satteldachbaukörper besitzt eine vollverklinkerte vordere und rückwärtige Giebelfläche, sowie mit Wärmedämmverbundsystem verputzte Trauffassaden.
Das Gebäude wurde mit viel Eigenleistung vom Bauherrn technisch ausgebaut und verfügt über eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher zur Eigenstromversorgung, sowie über eine Luftwärmepumpe zur Beheizung und Warmwasserbereitung. Das Regenwasser wird in eine Zisterne (6.000 ltr.) eingespeist und dient der Gartenbewässerung.
Das Wohnhaus mit Lichtraum und Glasbrücke nahm am Tag der Architektur 2018 teil.